Trier-Pfalzel hat durch seine Lage im Moseltal und der wechselvollen Geschichte, mit einigen Höhen und Tiefen, wertvolle Baudenkmäler erhalten, welche es zu bewahren gilt. Eines dieser architektonisch und geschichtlich wertvollen Gebäude ist die Stiftskirche. Im Wandel der Zeit, gefährdet, fast verloren und doch glücklich gerettet.
Foto: Willi Marx
Die Marienstiftskirche von Pfalzel zählt zu den ältesten Kirchen Deutschlands. Um 690 gründete hier Adela (die hl. Adula) in der Ostecke der ehemaligen römischen Palastanlage (Palatiolum) zu Pfalzel ein Nonnenkloster nach der Regel des hl. Benedikt. Im Jahre 1027 wurde das Damenstift von Erzbischof Poppo in ein Marien-Kollegiatstift umgewandelt. Die Säkularisation unter Napoleon setzt dem Stift ein Ende und alle Besitztümer wurden verkauft. Wertvolle Kunstgegenstände gingen für immer verloren, einige konnten für die Pfarrgemeinde gerettet werden. Der ehemalige Hauptaltar der Stiftskirche gelangte über Umwege nach Wien und befindet sich heute im dortigen Diözesanmuseum. Nach dem Verkauf der Stiftskirche diente diese bis zum Rückkauf durch die Pfarrgemeinde im Jahre 1927 unterschiedlichen Nutzungen.
Foto: Gerhard Schönfeld
Kriegszerstörungen im Dezember 1944 hinterlassen erhebliche Spuren.
Foto: Gerhard Schönfeld
Es wurde über einen Abriss nachgedacht. Doch Ende der fünfziger Jahre reiften wieder neue Gedanken für eine kirchliche Nutzung durch ein Wachstum der Kirchengemeinde. Das Gebäude wurde instandgesetzt und mit einem Neubau erweitert. Baurat Vogel gelang es das romanische Langhaus mit dem neuen Erweiterungsbau zu verbinden. Heute steht im Schnittpunkt der alten und neuen Kirche der Altar.
Foto: Gregor Junglen
Am 30. September 1962 wurde die neue Stiftskirche von Dr. Matthias Wehr geweiht.
Foto: Johann Bohn
Es bleibt zu hoffen, dass das jetzt Geschaffene durch die kommenden Generationen bewahrt wird und die Menschen aus der Geschichte gelernt haben.
Text: Gregor Junglen | Titelfoto: Willi Marx | Veröffentlichung: 06.08